Vom Beten - Religiöser Alltag
Das tägliche religiöse Leben Tharnaks spielt sich zum größten Teil in den Familien ab - "Familie" bedeutet dabei immer "Großfamilie", siehe den Abschnitt GESELLSCHAFT.
Der Tag beginnt bei Sonnenaufgang mit einem Gebet an Hestia, die Herrin des Feuers und Hüterin der Familienehre, im Kreis der gesamten Familie. Die Mittagsstunde ist Zeus geweiht, doch gibt es keine vorgeschriebenen Gebete zu dieser Stunde. Stattdessen verbringt jeder diese Stunde in stiller Zwiesprache mit dem höchsten der Götter; es ist jedoch nicht erlaubt, mit einem anderen Menschen zu sprechen. Eine interessante Unterscheidung zwischen verschiedenen Provinzen lässt sich hier erkennen: Der ansonsten nicht definierte Zeitraum "Stunde" kann in der einen Provinz vielleicht 90 Minuten dauern, in der anderen aber nur 30. Das kann dann schonmal zum Streit mit Nachbarn führen... Der Tag endet mit einem Gebet im Kreis der gesamten Familie an Hera, die Herrin der Fruchtbarkeit, des Erdbodens und der Tiere.
Kaum anders gestaltet sich der Tag für Seeleute. Doch ist ihre Mittagsstunde dem Poseidon geweiht und dem Zeus gedenken sie zur Mitte der Nacht. Daraus leitet sich der Viererturnus auf Schiffen ab. Die Leute arbeiten von einer Gebetsstunde zur nächsten und haben dann bis zum übernächsten Gebet frei.
In "normalen" Familien auf dem Land wird Poseidon dagegen nicht gesondert verehrt. Der eine oder andere spricht ein paar kurze, rituelle Worte, wenn er Fisch isst oder im Meer badet - ansonsten wird Poseidons Macht über die Menschen an Land als sehr gering eingeschätzt.