Von den Opfergaben - aus dem Kodex des Gebens
- Der Hestia gebt am ersten Tag des Jahres, was ihres ist.
Gebt Eure
Gebete und errichtet ein Freudenfeuer für sie, auf dem ihr
diejenigen
verbrennen sollt, welche die Ehre Eurer Familie und Eurer Gemeinde
befleckt haben. Gebt mit Freuden, denn freudlos gegebenes ist nichts,
und gebt ihr nichts, wird das Feuer euer Haus verzehren und die Ehre
Eurer Familie wird niemals wieder unbefleckt sein.
Das Hestiaopfer beschränkt sich heutzutage in den meisten
Gemeinden auf
ein großes Freudenfeuer. Viele derer, die in
früheren Zeiten hier
verbrannt worden wären, verbüßen ihre
Schuld nun anders, indem sie die
Gemeinde verlassen oder sie werden vom Gemeinderat zu weltlicheren
Strafen verurteilt. Dennoch kommt es auch heute noch immer zu
Verbrennungen von Menschen und es gibt kaum Leute, die das
anstößig
finden. Es gehört halt dazu und wer einen großen
Fehler macht, muss
eben dafür brennen. So werden auch heute noch Schuldige
manches Mal
eingekerkert bis das neue Jahr beginnt, nur um dann auf dem
Freudenfeuer der Hestia zu enden. Auch hier sind es wieder die
Dorfpriester, welche die Opferung überwachen. Das Urteil, ob
jemand
verbrannt werden soll, spricht jedoch die Familie oder, wenn es um die
Ehre der Gemeinde geht, die Bürgerversammlung.
Hestia straft die Ungläubigen meist nicht direkt. Die Strafe
wird immer
von Menschenhand vollstreckt und selbst die Priester sprechen sich oft
genung gegen das Verbrennen aus und brummen dem Ehrsünder
stattdessen
lieber einige Tage oder Wochen Arbeit im Dienst der Familie oder
Gemeinde auf. Manifestationen wie die Krankheiten oder Plagen, die Zeus
und Hera schicken, sind also selten. Es gibt sie jedoch in Form von
Hausbränden und gar Dorfbränden, gegen die kein
Wasser und kein Sand zu
helfen scheinen.
Ablauf des Festes:
Am Vortag des Jahreswechsels wird auf dem Marktplatz eines jeden Dorfes
oder einer jeden Stadt ein Scheiterhaufen errichtet. Sollte es keine
Verbrecher zu verbrennen geben, wird eine Strohpuppe mit Kleidung in
aufrechter Position als Symbol auf dem Scheiterhaufen angebracht. Die
Größe des Scheiterhaufens wird dadurch bestimmt ob
und wenn wie viele Leute verbrannt werden.
Am nächsten Morgen versammelt sich dann die gesamte Gemeinde auf
dem Marktplatz, wo sie beginnen die traditionellen Lieder zu singen,
welche von der Reinigung durch Hestia und den Unendlichen Gefilden
handeln. Erst nach ein paar Liedern werden dann ggf. die Verurteilten
auf den Scheiterhaufen gebracht und dort aufrecht angebunden, bevor ein
Hestiapriester oder der Rangälteste Gemeindepriester das Feuer
entzündet. Unter weiterem Gesang brennt der Scheiterhaufen dann
nieder. Erst wenn der letzte Span verglüht ist, ist auch das Fest
zu Ehren der Hestia beendet. Oftmals werden während der
traditionellen Lieder berauchsende Getränke ausgeschenkt.