Die Hafengemeinde

Küstenstädte mit Häfen haben einen politischen Sonderstatus. Sie sind aufgrund der besonderen Lage sehr gut entwickelt, relativ groß und reich. Zwischen den einzelnen Hafenstädten hat sich mit dem Aufkommen der Küstenschifferei vor rund 700 Jahren eine Freihandelszone etabliert. Das heisst, es gibt in den Häfen keine Grenzlehen, wo Zölle einbehalten würden. Nach dem politischen Umsturz vor 350 Jahren gab es Bestrebungen, den Hafenstädten diese Sonderstellung streitig zu machen, zumal ein Grenzlehen in einem Hafen sehr lukrativ wäre.
Den Hafenstädten ist es aber gelungen, sich dieses Privileg zu erhalten. Allerdings mussten sie dazu einen Großteil ihres politischen Einflusses aufgeben. Innerhalb der Küstenprovinzen hatten die einzelnen großen Hafenstädte sehr großen Einfluss auf die Provinzpolitik. Nun wurden alle Küstenstädte zu einer Provinz, der sogenannten Hafengemeinde, zusammengeschlossen und bilden damit einen politischen Einflussraum, der sich wie ein Flickenteppich um die Küste des Kontinents Tharnak zieht. In der Provinzversammlung haben sie aber nur noch eine Stimme und können ihren politischen Willen nicht mehr über ihren Einfluss innerhalb der Küstenprovinzen durchsetzen.
Auf dem Landweg zu den Küstenstädten wurden in der Folge Grenzlehen errichtet, die jedoch entgegen allen Erwartungen nicht so lukrativ waren, wie man hätte annehmen können. Zwar gibt es viele Einfuhren in die Hafenstädte, aber bei den Ausfuhren ist die Lage nicht so rosig. Es zeigte sich, dass viele Bürger aus der Küstenprovinz selber in die Hafenstadt reisten, um dort Waren zollfrei einzukaufen.